Für mehr Chancengleichheit in der Schule schauen Sie sich die Beförderungskriterien an!
Mehrere internationale Studien zeigen, wie wichtig der Einfluss des sozio-professionellen Umfelds junger Menschen auf ihren akademischen Erfolg ist. Und wenn wir über akademischen Erfolg sprechen, kommen automatisch Beförderungskriterien ins Spiel. Gaston Ternes, ehemaliger Schulleiter und heute Experte für das Netzwerk Europäische Schulen, geht in seinem Freibrief auf dieses Thema ein.
Die Verzögerung einer Schullaufbahn, die sich über ein Jahr erstreckt, ist nicht nur katastrophal für das Selbstbewusstsein des Jugendlichen, sondern hat auch unmittelbare Folgen für die Leistungsfähigkeit des gesamten Schulsystems. Dennoch sind Klassenwiederholungen immer noch eine Realität, in Luxemburg ist sie mehr als doppelt so hoch wie im Durchschnitt der OECD-Länder.
Darüber hinaus werden Nachholprüfungen, deren Ziel die Beförderung ist, im sogenannten „Feriendienst“ organisiert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Dateien, die Einfluss auf die Abschlussnote haben, von qualifizierten Personen begleitet werden. Familien, die es sich nicht leisten können, sind im Nachteil. Eine Frage: Haben Kinder, die das Schuljahr aus verschiedenen Gründen verpasst haben, nicht genauso viel Urlaub verdient wie diejenigen, die die Schulanforderungen gemeistert haben?
Eine Mehrheit der Lehrer ist gegen eine Klassenwiederholung. Allerdings sind sie auch gegen eine automatische Beförderung, wie die aktuelle Diskussion darüber in der unteren Allgemeinbildung zeigt. Wie können wir Studierende mit Studienschwierigkeiten am besten unterstützen?
Die Lösung lässt sich als „integrierte Bildungsförderung“ bezeichnen. Dabei ist zu beachten, dass es sich hierbei um eine gezielte, also unbedingt differenzierte, an die individuellen Bedürfnisse des Jugendlichen während der Regelschulzeit angepasste Förderung handelt.
Eine solche Initiative erfordert mehrere Phasen: eine Diagnose mit allen betroffenen Stakeholdern, die Entwicklung eines individuellen Projekts und eine regelmäßige Bewertung der Arbeit.
Dies kann nicht einfach auf das reguläre Lehrpersonal übertragen werden, sondern muss von Fachpädagogen und Fachdidaktikern entwickelt werden, die den Lehrer unterstützen. Dies ist ein wesentliches Kriterium für den Erfolg des Prozesses. Die Differenzierung in der Lehre würde anhand von Anwendungsübungen erfolgen. Co-Teaching, sukzessive oder gleichzeitige Differenzierung, die Aufteilung der Gruppen nach Bedarf oder Niveau sind laut dem französischen Bildungswissenschaftler Philippe Meirieu diesbezüglich interessante Strategien.
Der Student absolviert die gleichen Tests wie die anderen Studenten. Dieser Punkt ist wichtig, da summative Evaluationen es ermöglichen, das Niveau des Jugendlichen in Relation zum Klassendurchschnitt zu setzen.
Nur bei großen Unterschieden sollten Schule, Eltern und Jugendliche über eine den Begabungen des Jugendlichen besser entsprechende Neuorientierung nachdenken.
Das Thema Förderung ist unerlässlich, wenn wir einen weiteren Schritt hin zu einer gerechteren und effizienteren Schule machen wollen. Eine Mission, die direkt nach den Wahlen beginnen soll, also ab dem 9. Oktober!