Bildung und das Metaversum: Wohin gehen wir? (Freibrief vom 18. Februar 2022)

Bildung und Metaversum, wohin gehen wir?

„Metaverse“ wächst weltweit rasant, auch in Luxemburg. Leben wir heute in einer ähnlichen Zeit wie damals, als das Internet sehr schnell das Feld eroberte? Und was bedeutet das für die Bildung? Dieser Frage geht Gaston Ternes in seinem Freibrief nach.

 

Das Präfix „meta“ bedeutet „jenseits“ und „Vers“ bezieht sich auf „Universum“. Experten beschreiben das Metaversum als den nächsten Quantensprung in Richtung Internet 4.0, bei dem virtuelle 3D-Räume miteinander verbunden sind und uns ein persönliches Universum bieten. Technologien wie Kryptowährungen, Blockchain als Ledger, 5G-Netzwerke und das exponentielle Wachstum von Simulationssoftware sind bereits virtuelle Räume, die unser tägliches Leben prägen.

Unser Smartphone würde innerhalb von 5 bis 10 Jahren durch Hologramme, Headsets und Brillen ersetzt, die uns Zugang zu unserem persönlichen Universum, „alles, jederzeit und überall“, ermöglichen würden. Neue, überzeugende Inhalte stehen uns zur Verfügung, interaktiv, kollaborativ und immersiv in einer Welt, in der Digitales und Physisches verschmelzen.

Wie so oft ist Technologie sowohl eine Chance als auch eine Falle. Die sozialen Medien haben unsere Welt bereits auf den Kopf gestellt. Die Wirkung des Metaversums wird unvergleichlich größer sein. Die Frage ist, ob wir uns dieses Mal nicht besser auf die neue Realität vorbereiten wollen als zur Zeit der Invasion der sozialen Medien. Wer wird auch dieses Universum regieren? Werden es immer große Unternehmen sein, die vor allem Geld verdienen wollen? Wir täten gut daran, als Gesellschaft darüber zu diskutieren, wie das Metaversum der Zukunft aussehen sollte.

Für die Bildung bietet Metaverse natürlich eine tolle Chance: aktiv und für jeden geeignet, man kann sich leicht in die Inhalte vertiefen, die man sich aneignen möchte, Wiederholungen sind jederzeit möglich, man kann in kleinen Häppchen lernen; Dies sind die Komponenten, die die neurowissenschaftliche Forschung als wirksam im Lernprozess einstuft.

Technologie an sich ist nicht schlecht, entscheidend ist jedoch der Einsatz, den wir daraus machen: Haben wir die Kontrolle über unser Leben oder werden wir nur kontrolliert und ferngesteuert?

Eines ist sicher: Niemand weiß, wie das Jahr 2050 aussehen wird! Wie Yuval Harari in seinen „21 Lektionen für das 21. Jahrhundert“ so treffend sagt: „Die einzige Konstante ist der Wandel.“ Die Menschheit steht vor beispiellosen Revolutionen. Wie können wir uns und unsere Kinder darauf vorbereiten? Die 4 „C“-Fähigkeiten „kritisch denken, kommunizieren, kooperieren und kreativ sein“ sind sicherlich wichtig. Doch Harari erkennt noch etwas anderes als besonders wichtig an: Es sei „die Fähigkeit, sich Veränderungen zu widersetzen, Neues zu lernen und in ungewöhnlichen Situationen das geistige Gleichgewicht zu bewahren.“

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